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| Noch 'ne Oper | |
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Noch 'ne Oper; Noch 'ne Oper. Ein musikalischer Spaß
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Deutschland 1979 - 62 Min. |
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Inhalt |
Heinz Erhardt sitzt auf einer Bank in einem Stadtpark und schreibt vergnügt an einer Opernsatire. Sehr zum Missfallen des Parkwächters, der die zerknüllten Zettel der missglückten Schreibversuche aufsammeln muss. Im Opernsaal laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Theaterdirektor, Regisseur, Bühnenbildner, Komponisten und andere treffen die letzten Vorbereitungen, bis sich der Saal endlich füllt und das Stück beginnen kann.
Der erste Akt spielt in der Burg des Ritters Kunibert und seiner Gemahlin Clothilde im Jahre 1548. Kunibert und seine Mannen sind mitten in einem Trinkgelage, als die Kunde eintrifft, man müsse sich nun schleunigst aufmachen, um wie geplant den Spediteur Meier zu überfallen. Ehe die Männerschar aufbricht, erscheint der von Kunibert eingeladene Zechkumpan und Nachbar Ritter Geierblick. Es ist offensichtlich, dass sich Clothilde und Geierblick mehr als nur zugeneigt sind. So verlässt Kunibert die Burg auch nicht, ohne eine entsprechende Warnung an sein Weib, denn Ritter Geierblick bleibt mit ihr zurück. Nach dem ersten Akt bespricht ein Kritiker im Pausenraum des Opernsaals das bisher Gesehene.
Im zweiten Akt singen Clothilde und Ritter Geierblick ein Duett. Abermals wird der Akt im Anschluss vom Kritiker analysiert.
Zwischen dem zweiten und dem dritten Akt hat der Parkwächter endlich alle von Heinz Erhardt weggeworfenen Zettel eingesammelt. Dann aber zieht ein Sturm auf und die Zettel werden erneut in alle Winde gepustet. Die Menschen finden die Zettel an allen möglichen Orten (etwa auf dem Golfplatz, im Schornstein oder sogar auf einem Schiff auf hoher See) und lesen die Entwürfe laut vor.
Im dritten und letzten Akt schließlich kommt es, wie es kommen muss: Ritter Kunibert kehrt nach dem Überfall auf den Spediteur Meier zurück auf seine Burg und erwischt dort Clothilde und Ritter Geierblick in flagranti beim Liebesspiel. Clothilde ist verzweifelt und stürzt sich über die Burgmauer in den sicheren Tod. Kunibert und Geierblick liefern sich ein Schwertduell, welches Geierblick für sich entscheiden kann; Kunibert stirbt. Doch seine Freude währt nicht lang. Kuniberts Page trauert um seinen Herren, zieht einen Dolch und ersticht zuerst Ritter Geierblick und anschließend sich selbst.
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‚Noch 'ne Oper‘ zeigt eine Handlung, in einer Handlung, in einer Handlung. Zunächst schreibt Heinz Erhardt im Stadtpark an seiner Oper (1. Handlung). Der Zuschauer verfolgt dann die Vorbereitungen zu eben diesem Stück. Dabei ist Erhardts Stimme aus dem Off zu hören. Er gibt Regieanweisungen, die die handelnden Personen umsetzen (2. Handlung). Schließlich sieht der Zuschauer dann das tatsächliche Bühnenstück (3. Handlung). Während des Films wird immer wieder zwischen den einzelnen Handlungen gewechselt. So sieht man sporadisch den sichtlich vergnügten Erhardt im Park sitzen. Und während das Bühnenstück läuft, kann der Zuschauer am Bildschirm immer wieder die Personen hinter der Bühne bei hektischen Vorbereitungen oder auch einfach nur beim Mitfiebern und Weinen beobachten.
Nach seinem Schlaganfall am 11. Dezember 1971 konnte Heinz Erhardt nicht mehr sprechen und schreiben. Daher sieht man ihn im Film nur schmunzelnd und lachend auf der Parkbank sitzen. Seine rechte Körperseite ist gelähmt, weswegen er nur den linken Arm bewegt.
Der Film ist eine Hommage an Heinz Erhardt und basiert auf der von ihm in den 1930ern verfassten Oper. Da die Oper nur ein Drittel so lang wie die Dreigroschenoper von Brecht ist, nannte sie Erhardt die ‚Zehnpfennigoper‘. Unzählige Freunde und Weggefährten übernahmen eine Rolle, um Heinz Erhardt zu seinem 70. Geburtstag Tribut zu zollen (die TV-Premiere fand einen Tag nach seinem Geburtstag statt).
Erhardts Stimme aus dem Off wurde einer Rundfunkaufnahme von 1949 entliehen (Uraufführung der Zehnpfennigoper, sowie ein sechsminütiges Interview).
Im Stück werden unter anderem Werke von van Beethoven, Mozart, Wagner, von Weber, Lortzing, Bach und Verdi angestimmt.
Es spielt das Rundfunkorchester des Südwestfunks unter der Leitung von Emmerich Smola. |
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